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Elektromobilität: Renault will auf 150 Kilometer in 15 Minuten kommen

Renault wird ein neues City-SUV mit elektrischem Antrieb auf den europäischen Markt bringen. Basis dafür ist das K-ZE genannte Fahrzeug, das im April auf der Messe Auto-Shanghai der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dies bestätigte Gilles Normand jetzt in Berlin. Welche Modifikationen an dem umgerechnet rund 7900 Euro billigen Sparmobil vorgenommen werden und unter welchem Markennamen es hierzulande antreten soll, behielt der Elektrochef der Renault-Gruppe allerdings für sich.

Das in China bereits verfügbare Modell K-ZE wird dem A-Segment zugerechnet und hat eine Karosserielänge von 3,74 Metern. Gegenwärtig hat es eine Motorleistung von 45 PS (33 kW) und ein Drehmoment von 125 Newtonmetern. Der mit einer Kapazität von 26,8-kWh versehene Akku taugt für eine Reichweite von etwa 280 Kilometer, die allerdings noch nach dem nicht mehr aktuellen NEFZ-Zyklus berechnet sind. Der Energieverbrauch wird mit 10,8 kWh pro 100 km beziffert, die Höchstgeschwindigkeit mit 105 km/h. Die Frage, ob die Europaversion des Wagens unter dem Markennamen Dacia auf den Markt kommen wird, wollte Normand nicht bestätigen.

Objektiv sind die Zahlen noch bescheiden, doch für Uwe Hochgeschurtz sind sie Anlass zu großer Zuversicht: Etwas mehr als 26 000 Einheiten hat Renault innerhalb der vergangenen sechs Jahre in Deutschland vom Zoe verkauft, was es nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden von Renault Deutschland zum Marktführer bei Elektromobilen macht. Gerade erlebt die neueste Version des Zoe ihre Markteinführung. Mit aufgewerteter Innenausstattung und erhöhter Reichweite soll der kleine Fünftürer seine Spitzenposition verteidigen.

Normand und Hochgeschurtz stellten diese Woche in der Gründungsstadt der Renault Deutschland AG die Elektrostrategie des Konzerns für die nächsten Jahre vor. Das Ziel: Schon bis 2022 soll die Hälfte des Fahrzeugangebots aus vollelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden bestehen. Eine wichtige Rolle kommt dabei nicht nur den Personenwagen zu, sondern auch den überwiegend als gewerbliche Nutzfahrzeuge eingesetzten Modellen Kangoo und Master. Der Zoe gilt dabei als Beispiel steigender Akzeptanz für die Stromer. Trotz des anstehenden Modellwechsels legte der Absatz des Vorgängers in den ersten zehn Monaten 2019 noch einmal um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.

Für Renault kommt es nach Worten von Gilles Normad darauf an, „Marktführer einer erschwinglichen Elektromobilität“ zu bleiben. Dafür sei erheblich investiert worden. Die Produktionskapazität an den verschiedenen Standorten wurde teilweise verdoppelt, mehr als 30 000 Mitarbeiter seien für die Belange der strombetriebenen Fahrzeuge aus- und weitergebildet worden. Technisch gehe es darum, den Kunden Reichweiten von mehr als 500 Kilometern anzubieten und eine Ladekapazität zu schaffen, die zusätzliche 150 Kilometer binnen 15 Minuten an der Steckdose ermöglicht.

Unter anderem entwickelt Renault dafür eine neue Fahrzeugplattform, die künftig auch von den Konzernpartnern Nissan und Mitsubishi genutzt werden kann. Die Fahrzeugbasis mit dem Kürzel CMF sei sowohl in Länge und Breite, als auch in der Höhe des darauf montierten E-Mobils skalierbar, erlaubt also unterschiedliche Karosserie- und Dachauslegungen, so dass zwischen den Achsen Batteriepakete veränderbarer Größe platziert werden können. Die Größe des Akkus ist bekanntlich ausschlaggebend für die verfügbare Kapazität an Kilowattstunden (kWh). Normand rechnet im Rahmen der technischen Weiterentwicklung mit einer Senkung der Batteriekosten um 30 Prozent.

Renault wird auch künftig an dem Prinzip festhalten, den Kunden eine Wahlmöglichkeit zwischen dem Erwerb und der Miete der Fahrzeugbatterie zu überlassen. Dies habe sich bewährt, sagte Uwe Hochgeschurtz, denn es biete den Besitzern die Sicherheit eines unkomplizierten Austauschs bei eventuellen technischen Problemen. Der deutsche Renault-Chef rechnet mit positiven Effekten auf den Absatz durch die jüngsten Beschlüsse des so genannten Elektro-Gipfels, die eine Erhöhung der Anschaffungsförderung, einen Ausbau der Ladeinfrastruktur und eine Verbesserung des Dienstwagenprivilegs bei der Besteuerung vorsieht. Zwar habe man eine wirksame und zielgerichtete Unterstützung des Elektrosektors „in Deutschland etwas verschlafen“, jedoch gäben die neu definierten Eckpunkte Anlass zu Optimismus.

Auf dem Gebiet der Weiterentwicklung von Brennstoffzellenantrieben ist Renault eher zurückhaltend. Es werde daran gearbeitet, bestätigte Gilles Normand, jedoch sieht er für die Perspektiven im Personenwagenbereich keine Priorität. Hohe Kosten nicht nur bei der Bereitstellung des Wasserstoffs zur Stromerzeugung lassen ihn skeptisch auf eine mögliche massenhafte Verwendung dieser Antriebsform blicken. Für Nutzfahrzeuge könne sich allerdings eine Alternative auftun. Zu Testzwecken im Fuhrpark eines speziellen Kunden hat Renault bereits eine Handvoll von Kangoo mit Brennstoffzelle aufgebaut. Die gegenwärtigen Stückkosten von rund 70 000 Euro schließen eine Serienfertigung im Rahmen des allgemeinen Modellangebots jedoch aus. (ampnet/afb)

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Renault K-ZE.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Renault

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Renault-Elektrochef Gilles Normand.

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Renault-Elektrochef Gilles Normand.

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Renault-Elektrochef Gilles Normand im Zoe.

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Uwe Hochgeschurtz, Vorstandsvorsitzender von Renault Deutschland, im Zoe.

Uwe Hochgeschurtz, Vorstandsvorsitzender von Renault Deutschland, im Zoe.

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Renault-Deutschland-Vorsitzender Uwe Hochgeschurtz und Renault-Elektrochef Gilles Normand.

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Renault Zoe.

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Renault Zoe.

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Renault Kangoo Z.E..

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