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TÜV Rheinland startet Batteriecheck für gebrauchte E-Mobile

Noch sind die Zahlen überschaubar, doch der Markt für gebrauchte Elektromobile wird in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Im Jahr 2019 wechselten nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts 11.000 Elektrofahrzeuge den Besitzer, ein Jahr später waren es bereits 19.000. Angesichts der steigenden Neuzulassungen, wird der Markt für gebrauchte vollelektrische Modelle also deutlich wachsen. Im Jahr 2030, so die Schätzungen des TÜV Rheinland, wird die Zahl der elektrifizierten Automobile rund 6,5 Millionen erreichen, und entsprechend wird auch der Gebrauchtmarkt wachsen. Das Unternehmen reagiert jetzt auf diese Entwicklung und wird einen neuen Service anbieten, um den Zustand der Batterie zu analysieren, damit der Käufer weiß, wieviel der Akku noch leistet.

Die Fahrbatterie ist das teuerste Bauteil elektrischer Fahrzeuge, und ein Austausch kann durchaus 50 Prozent des Fahrzeugwerts erreichen. Im Gegensatz zu Verbrennermodellen, bei denen sich der Zustand des Antriebs vergleichsweise leicht ermitteln lässt, ist eine Überprüfung des Batteriezustands deutlich aufwendiger. Gemeinsam mit dem Münchner Partner Twaice hat der TÜV Rheinland, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, daher einen „Battery Quick Check“ entwickelt, um ein Gutachten zu erstellen, das den Leistungsstand des Energiespeichers zertifiziert.

„92 der von uns im vergangenen Jahr befragten Interessenten wollen ein Zertifikat über den Batteriezustand, wenn sie ein gebrauchtes Elektrofahrzeug kaufen wollen“, erläutert Katharina Alamo Alonso, Geschäftsführerin der neu gegründeten Battery Quick Check GmbH. Für die genaue Diagnose nutzen die TÜV-Gutachter oder qualifiziertes Werkstattpersonal das Onboard-Diagnose-System des Fahrzeugs und lesen während eines Ladevorgangs in weniger als eine Stunde die wichtigsten Daten aus. Diese werden dann durch die von Twaice entwickelte Batterieanalyse verarbeitet, und am Ende steht ein Wert für die noch vorhandene Kapazität der Batterie. Dabei sollte die Leistungsfähigkeit nicht unter 80 Prozent sinken. Je näher an 100 Prozent desto höher der Restwert des Fahrzeugs. Die Kosten für die Analyse werden zum Start des neuen Services im Herbst bekanntgegeben.

„Zurzeit gibt es noch keine marktreife Dienstleistung für Geschäftskunden, um gebrauchte Traktionsbatterien herstellerübergreifend und unabhängig zu bewerten“, erklärt TÜV-Rheinland-Vorstandsmitglied Matthias Schubert. Diese Lücke schließt nun das neue Unternehmen. Der Schnellcheck wird zunächst ausschließlich für Geschäftskunden, wie Autohäuser, Werkstattketten, Versicherungen und Leasinggesellschaften angeboten. Privatkunden können die Dienstleistung allerdings über ihre Werkstatt in Anspruch nehmen.

Im kommenden Jahr rechnet der TÜV Rheinland bereits mit einem Marktvolumen von 150.000 Batteriechecks. 2026 sollen es bereits mehr als 500.000 sein. Nach Deutschland planen die TÜV-Verantwortlichen eine Ausdehnung auf weitere europäische Märkte. (aum/Walther Wuttke)

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Mit dem „Battery Quick Check“ bietet TÜV Rheinland zertifizierte Akkuprüfungen für Gebrauchtwagen an.

Mit dem „Battery Quick Check“ bietet TÜV Rheinland zertifizierte Akkuprüfungen für Gebrauchtwagen an.

Foto: Autoren-Union Mobilität/TÜV Rheinland

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Battery Quick Check von TÜV Rheinland.

Battery Quick Check von TÜV Rheinland.

Foto: Autoren-Union Mobilität/TÜV Rheinland

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