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Renault verstärkt mit Electricity seine Elektro-Offensive

Bis zum Ende des Jahrzehnts will Renault 90 Prozent seiner Modelle nur noch batterieelektrisch anbieten. Kernkompetenz in Sachen Elektromobilität können die Franzosen schon lange vorweisen. Schließlich zählt der kleine Renault Zoe zu einem der Elektropioniere der Neuzeit, der seit 2013 mit weit über 400.000 verkauften Exemplaren die Bestsellerlisten unter den meistverkauften Stromern in Europa anführt.

Um den CO2-Fußabdruck weiter zu senken, kündigte der französische Elektro-Pionier bereits eine Reihe von weiteren vollelektrischen Fahrzeugen an. Hierzu zählt neben dem brandneuen Mégane E-Tech Electric, der im Mai in den Handel geht, unter anderem auch der neue elektrische Renault 5, der 2025 die Nachfolge des Zoe antritt. Die beiden E-Modelle werden im nordfranzösischen Werk in Douai vom Band rollen.

Neben dem Produktionsstandort Douai hat Renault mittlerweile auch die Fabriken in Maubeuge und Ruitz zu einem führenden Produktionsverbund für Elektrofahrzeuge gebündelt. Hierzu wurde eigens die Tochtergesellschaft namens „ElectriCity“ gegründet. Nach der Planung der Franzosen werden unter dem Dach von Electricity jährlich 400.000 Stromer entstehen. Außerdem sollen die drei Fabriken zukünftig als Kompetenzzentrum für das Know-how sowie die Produktion von Elektrofahrzeugen in Gesamteuropa stehen.

Das Werk in Douai kann auf ein halbes Jahrhundert Erfahrung zurückblicken. Der Standort gilt gleichermaßen als Wiege des legendären R 5, des R 19 oder des Fuego. In dem 1970 gegründeten Werk laufen aktuell neben dem Scenic, der Espace sowie letzte Varianten der Mittelklasselimousine Talismanvom Band. Die Produktion für den elektrischen Mégane ist dagegen noch ganz frisch. Aus diesem Grund wird anfangs noch peinlichst genau auf Fertigungsprobleme geachtet. Jeder Schritt wird akribisch überwacht, um auftretende Qualitätsschwankungen auszumerzen. Ein ganz normaler Prozess in der Automobilindustrie. Darum verlassen pro Stunde auch nur 30 Mégane E-Tech Electric das Werk. Nach der Anlaufphase steigt die Produktion auf stündlich 60 Fahrzeuge, im täglichen Ein-Schicht-Betrieb werden es täglich 420 Mégane sein.

Der Stromer steht auf der modularen CMF-EV-Plattform. Damit er reibungslos in den Produktionsprozess integriert werden konnte, investierte Renault mehr als 550 Millionen Euro in die Umgestaltung und Modernisierung der Fabrik. „Außerdem haben wir die Ergonomie der Arbeitsplätze verbessert“, fügt Luciano Biondo, der Direktor der Renault-Gruppe Electricity hinzu. Mit der Gründung der Tochtergesellschaft soll die Fabrik nicht nur zum Maßstab für die Qualitätsfertigung werden, sondern Renault einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Daher wurde für den Mégane E-Tech Electric eigens eine neue Montagelinie errichtet, die jedoch anschließend nahtlos in die Gesamtfertigung übergeht. Danach läuft der elektrische Mégane gemeinsam mit den anderen Modellen mit Verbrennungsmotor in einer Produktionsline durch die Hallen.

Die moderne Fabrik beschäftigt 5000 Mitarbeiter, die in einer vollständig vernetzten Welt arbeiten. Während kleine, vollständig automatisierte Transportwagen die Bauteile wie von Geisterhand an die Bänder befördern, laufen die Autos auf speziellen Plattformen, die sich auf die Körpergröße der einzelnen Monteure automatisch anpassen. Zuvor haben die Fahrzeuge den Karosseriebau passiert. Dort trifft man bestenfalls auf ein paar Arbeiter. Sie wurden, wie in anderen Werken auch, längst von hochflexiblen Robotern abgelöst, die millimetergenau jedes Auto zusammenschweißen.

Die Batteriemontage für den E-Mégane findet dagegen fast vollständig noch in Handarbeit statt. Die speziell auf die Produktion von Elektrofahrzeugen geschulten Mitarbeiter bereiten die Akkus vor. Die so genannte Hochzeit erfolgt dagegen wiederum vollautomatisiert, bei dem Roboter das Speicherdepot in wenigen Sekunden mit dem Fahrzeug verschrauben. Mittelfristig sollen die Maschinen auch die Montage der Batterien übernehmen.

Die flüssiggekühlten 400-Volt-Akkus des koreanischen Herstellers LG Chem stammen aktuell noch aus polnischer Produktion. Jedoch befindet sich nebenan bereits schon ein eigenes Batteriewerk im Bau. Ab 2024 sollen in dem als bezeichneten EV-Gigafactory die Akkus selbst hergestellt werden. Gerade einmal 50 Meter ist die Batteriefabrik vom eigentlichen Hauptwerk entfernt. Die kurzen Wege schonen die Umwelt und senken die Transportkosten. Darüber hinaus können die Franzosen dadurch noch wesentlich flexibler auf Kundennachfragen eingehen. Natürlich gilt dies nicht nur exklusiv für den elektrischen Mégane, sondern für alle weiteren in Zukunft produzierten Stromer. Im Werk Douai wären auch andere Fahrzeuge aus der Renault-Allianz denkbar, wie beispielsweise kommende E-Modelle von Nissan und Mitsubishi. (aum/Guido Borck)

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Produktion des Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/Renault

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Produktion des Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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Produktion des Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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Produktion des Antriebstrangs für den Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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Produktion im Renault-Werk Douai.

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Produktion des Antriebstrangs für den Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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Produktion des Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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Automatisierter Transportwagen im Renault-Werk Douai.

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Produktion des Mégane E-Tech Electric im Renault-Werk Douai.

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