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Daimler und die automobile „Revolution“: Liberté, Egalité, E-Mobilité

Am Donnerstag, 29. September 2010, dem Vorabend des ersten Pressetags zum Pariser Automobilsalon hielt Dr. Dieter Zetsche, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG und Chef von Mercedes-Benz, im Kino UGC Normandie auf der Champs-Elysées vor Hunderten Journalisten aus aller Welt eine bemerkenswerte Rede. Dabei ging er natürlich auf die Messeneuheiten ein. Wesentlicher als der Blick auf Technik und Marketing sind allerdings die Aussagen zur Aufgabe und zur Verantwortung des Unternehmens. Zetsche hatte dabei allerdings mehr als das eigene Unternehmen im Blick. Ihm gelang für die Automobilhersteller so etwas wie eine „Botschaft an die Nation“. Hier der Wortlaut der deutschen Übersetzung der in Englisch gehaltenen Rede - als Lesestoff und Quelle für Zitate:

„Guten Abend, meine Damen und Herren, und herzlich willkommen zu einem außergewöhnlichen Event an einem ebenso außergewöhnlichen Ort zur Feier eines mindestens so außergewöhnlichen Anlasses!

Zum einen ist dies natürlich der Vorabend des Pariser Autosalons 2010. Zum anderen ist es aber auch der Vorabend eines ganz besonderen Geburtstags: Das Auto wird 125. Und schon die Tatsache, dass Sie hier bei uns sind - statt nebenan im Lido - ist ein erster Hinweis: Auch im „hohen Alter“ hat das Auto nichts von seiner Wettbewerbsfähigkeit verloren.

Die jüngste Entwicklung unserer Absatzzahlen zeigt ebenfalls: Mit demnächst 125 Jahren präsentiert sich das Auto in blendender Verfassung. Das gilt insbesondere für Mercedes-Benz: Zum zehnten Mal in Folge konnten die Absätze unserer Premium-Marke im August zweistellig zulegen. Und auch unsere September–Zahlen werden aller Voraussicht nach exzellent sein. Einzelheiten erfahren Sie morgen.

Wenn man allerdings die gesamten 125 Jahre sieht, die seit der Erfindung des Automobils durch Daimler und Benz vergangen sind, dann wird deutlich: Es geht um viel mehr als „nur“ unsere neuesten Produkt- und Geschäftserfolge. Gottlieb Daimler und Carl Benz haben die Welt verändert. Ihre Erfindung beeinflusst unzählige Bereiche unseres Alltags.

Nehmen Sie nur dieses Kino hier und stellen Sie sich vor, wie langweilig viele Filme ohne Autos wären: Keine klassischen “Road Movies.” Keine dramatischen Verfolgungsjagden. Allein Mercedes-Benz kommt in über 500 Spielfilmen vor. Der britische Journalist Leslie Butterfield hat zudem herausgefunden, dass die Marke mit dem Stern auch in mehr als 300 Pop-Songs besungen wird. Und können Sie sich vorstellen, dass Janis Joplin den lieben Gott um etwas anderes bittet als einen Mercedes-Benz? Zugegeben, Joplins Nachkommen bitten zusätzlich um ein iPhone. Aber würde es Firmen wie „Apple“ ohne Auto überhaupt geben? Soweit ich gehört habe, sind doch die meisten “Silicon Valley”-Legenden in einer Garage gegründet worden…

Bei all dem ist klar: So sehr das Auto die Welt verändert hat, so sehr verändert die Welt das Auto. Und selten war das so offensichtlich wie heute. Manche nennen den diesjährigen Pariser Autosalon deshalb schon “historisch”. Tatsächlich könnte er die letzte große Automesse sein, bevor Elektroautos in Großserie in den europäischen Handel kommen. Die Zeit der bloßen “Show Cars” ist vorbei. Bald wird sich zeigen, wo hinter der Show auch Substanz steckt.

Und wenn man nach den Fakten geht, ist die Antwort bereits klar: Nur Daimler hat sämtliche Produkte und Technologien, um einer Metropole wie Paris schon heute das komplette Spektrum nachhaltiger Mobilität zu bieten: von emissionsfreien Pkw, über BlueTec-Lkw und Brennstoffzellenbusse bis zu Transportern mit Hybrid- oder reinem Batterieantrieb. Erst vor einer Woche haben wir auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover einen vollektrischen Mercedes-Benz Vito vorgestellt.

Mit anderen Worten: Die Erfinder erfinden das Automobil neu – und die Folgen dieser zweiten Erfindung werden ähnlich revolutionär sein wie die der ersten. Nun frage ich Sie: Kennen Sie einen Ort mit größerer „revolutionärer“ Tradition als Paris?

Vor diesem Hintergrund möchte ich drei Aspekte der revolutionären Veränderungen ansprechen, die bisherige Automobile bewirkt haben und künftige bewirken werden: liberté, égalité und e-mobilité. Und eines verspreche ich Ihnen gleich zu Beginn: Die automobile Revolution wird zwar dazu führen, dass viele die Köpfe nach unseren Autos umdrehen. Sie wird aber niemanden den Kopf kosten…

Aber genug der Vor-Rede. Beginnen wir mit dem Thema Freiheit – liberté.
Ein großes Wort, ich weiß. Und doch ein angemessenes, wenn man sich vor Augen führt, wieviel zusätzliche Entfaltungsmöglichkeiten ein Automobil dem Einzelnen eröffnet. Ein Auto bedeutet die Freiheit, fahren zu können, wohin man will, wann man will, mit wem man will, und wie man will: wie schnell, über welche Route, mit wie viel Pausen usw.

Vor der Erfindung des Automobils reisten die Menschen in Europa durchschnittlich 20 Kilometer pro Jahr. Heute sind es im Durchschnitt immer noch 20 Kilometer – allerdings pro Tag! Und der weitaus größte Teil dieser Distanz wird mit dem Auto zurückgelegt. Das Auto hat unseren täglichen Aktionsradius also entscheidend erweitert. Machen Sie die Probe aufs Exempel: Welchem Beruf würden Sie nachgehen, wenn Ihr Arbeitsplatz von Ihrem Geburtsort zu Fuß erreichbar sein müsste? Natürlich könnten Sie auch den Zug nehmen – vorausgesetzt, es gibt einen, er fährt stets zu Ihrem Wunschziel und auch immer zu Ihrer Wunschzeit… Alles in allem ziemlich unwahrscheinlich.

Generell sind unsere Lebensstile so komplex und individuell unterschiedlich geworden, dass der Fahrplan der regionalen Verkehrsbetriebe kaum noch zu jedem einzelnen Bedürfnis passen kann: Wir organisieren Beruf, Familie und Kinder; wir managen Freunde, Freizeit und Shopping; wir planen das Wochenende und den Urlaub; wir wollen auf nichts davon verzichten. Aber all das unter einen Hut zu bringen, wäre selbst mit einem Doktortitel in Transport- und Logistikmanagement schier undenkbar – wenn Sie kein Auto hätten. Besser noch zwei.

Das Auto macht Sie persönlich flexibel - das ist seine große Stärke: liberté. Un-Abhängigkeit. Selbst-Beweglichkeit. Nichts anderes bedeutet das Wort “Auto-Mobilität”. Mit einem Auto nehmen Sie das Steuer selbst in die Hand – nicht nur im wörtlichen Sinn: Sie sind jetzt nicht mehr nur „Mitreisender“ im eigenen Leben. Sie sind Pilot. Deswegen können es so viele junge Leute kaum erwarten, endlich den Führerschein zu bekommen – und deswegen sträuben sich so viele ältere Menschen dagegen, ihren Führerschein freiwillig abzugeben.

Die Bedeutung des Autos für die Freiheit des Einzelnen ist aber noch nicht alles. Hinzu kommt die gesamtwirtschaftliche Dimension. “Kapitalismus auf Rädern” haben manche das Auto genannt – und das ist als Kompliment gemeint. Denn allein in Europa sorgt die Automobilindustrie jedes Jahr für ein Steueraufkommen von über 370 Milliarden Euro. Mehr als 12 Millionen europäischer Familien hängen mit ihrem Einkommen direkt oder indirekt von der Auto-Industrie ab. Weltweit kommen viele weitere Millionen Menschen hinzu – und wenn man dann noch diejenigen mitrechnet, die zwar in anderen Branchen arbeiten, deren Lebens- und Arbeitsweise aber dennoch zwingend auf Automobile angewiesen ist, dürften es Milliarden sein.

Mit anderen Worten: Autos bewegen unser Leben – auch wenn man gar kein Auto hat. Nach einer auf Frankreich bezogenen Rechnung schafft jeder neue Straßenkilometer vier neue Arbeitsplätze. Pkw, Lkw, Busse und Transporter sind Motoren des Wohlstands. Viele halten das für selbstverständlich. Aber wie sang schon Janet Jackson? “Man weiß erst, was man hatte, wenn es weg ist.“

Denken Sie an die frühere DDR. Ich will nicht behaupten, dass die Berliner Mauer nur deshalb fiel, weil die Ostdeutschen bessere Autos wollten – obwohl man 20-jährige Wartezeiten für einen Trabbi durchaus als besonders üble Form automobiler „Tyrannei“ einstufen könnte… Unstrittig dürfte aber sein, dass die europäische Revolution von 1989 mit der Sehnsucht der Menschen nach liberté zu tun hatte: und zwar nicht zuletzt nach der Freiheit, zu fahren, wohin sie wollten und wann immer sie wollten.

Es ist deshalb nicht übertrieben, wenn man feststellt: Automobilisierung trägt auch zur Teilhabe von immer mehr Menschen am gesellschaftlichen Wohlstand bei. Und dieselben Mechanismen, die das Auto in Nordamerika und Westeuropa zu einem so durchschlagenden Erfolg gemacht haben, treiben heute die Automobilisierung in Asien, Südamerika und Osteuropa. Der Unterschied ist: Die dortige Entwicklung, vor allem in China, vollzieht sich im Zeitraffer.

Das bringt mich zu meinem zweiten Thema: égalité.

Es ist nur verständlich, dass Kunden in den neuen Wachstumsmärkten égalité im Sinne des „gleichen Zugangs“ zu Automobilen einfordern, wie ihn Kunden in den traditionellen Märkten seit langem haben. Auch sie haben möglicherweise die Erfahrung gemacht, die eine amerikanische Farmerin in einem Brief an Henry Ford bereits vor 92 Jahren mit den Worten beschrieb: „Ihr Auto hat uns aus dem Schlamm geholt. Es hat Freude in unser Leben gebracht. Wir lieben jeden Laut, den es von sich gibt.“

Ich mag dieses Zitat. Es bringt auf sympathische Weise zum Ausdruck, welch emanzipatorische Kraft von Autos ausgehen kann. Das Auto ist eine Eintrittskarte zu persönlichem Wachstum: Von einem bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungstand an „muss“ man auto-mobil sein, um sozial mobil zu werden.

Hinzu kommt eine psychologische, oft emotionale Komponente: Das Automobil ist eines der sichtbarsten Güter, mit dem man sich in die Öffentlichkeit begibt. Deshalb muss es zwar nicht zwangsläufig ein „Statussymbol” sein. Aber ob man will oder nicht - es ist immer ein Statement. Ähnlich wie aus der Kleidung, die man trägt, ziehen andere Leute auch aus dem Auto, das man fährt, Rückschlüsse darauf, wer man ist oder sein möchte.

Das gilt in besonderem Maße für einige der neuen Wachstumsmärkte. In China beispielsweise - dem mittlerweile größten Automobilmarkt der Welt - werden Autos als wichtigstes Aushängeschild des persönlichen Erfolges gesehen. Dementsprechend hat sich der Marktanteil des Luxussegments in China während der letzten zehn Jahre verdreifacht. Allein in den ersten acht Monaten 2010 ist der Absatz von Mercedes-Benz im Vorjahresvergleich um nahezu 130 Prozent gestiegen.

Doch trotz dieses rasanten Wachstums gibt es allein in China, Indien und Russland noch immer fast zweieinhalb Milliarden Menschen, die bisher kein Auto haben. Und nur als Gedankenexperiment: Wenn alle diese Leute heute ein Daimler-Fahrzeug bestellen würden, wären unsere heutigen Werke für die nächsten 2.000 Jahre ausgelastet. Keine Sorge: Unsere Planungen beruhen nicht auf dieser Annahme… Aber sie macht anschaulich, von welchem Potenzial wir reden.

Nach seriösen Schätzungen dürfte der globale Pkw-Markt bis 2015 um mehr als 30 Prozent zulegen. Und wenn wir im Jahr 2036 den 150. Geburtstag des Automobils feiern, wird es auf der Welt voraussichtlich doppelt so viele Automobile geben wie heute – eine Entwicklung, die ganz überwiegend von den neuen Wachstumsmärkten getrieben wird.

Sozial und wirtschaftlich ist das positiv, denn es wird global zu mehr Wohlstand führen und sehr vielen Menschen zu größeren Entfaltungsmöglichkeiten verhelfen. Ressourcenmäßig und verkehrspolitisch allerdings bringt die wachsende Gleichheit in Sachen Automobilisierung auch Herausforderungen mit sich: knapper und teurer werdende Ölreserven, vollere Großstädte und eine potenziell wachsende Gesamtmenge an Emissionen. Der World Widlife Fund geht davon aus, dass wir im Falle eines weltweit gleich hohen Automobilisierungsgrades wie ihn Nordamerika oder Westeuropa theoretisch zwei Planeten bräuchten, um die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und die entstehenden Emissionen zu verkraften. Nun sind derart statische Projektionen oft fragwürdig, weil sie entscheidende Größen wie den technischen Fortschritt außer Acht lassen.

Trotzdem ist es in gewisser Weise paradox, dass wir das Automobil nach 125 Jahren nicht etwa deshalb neu erfinden, weil es seine Attraktivität verloren hätte, sondern umgekehrt: Automobile sind weltweit so begehrt, dass wir ihre Antriebstechnik grundlegend umstellen, um die bald milliardenfache Nachfrage gesamtverantwortlich bedienen zu können.

Und das führt direkt zum dritten Thema heute Abend: é-mobilité.

Der frühere saudische Ölminister Scheich Saki el-Jamani hat einmal gesagt: „Das Steinzeitalter ging nicht zu Ende, weil es keine Steine mehr gab. Und das Ölzeitalter wird zu Ende gehen, lange bevor es kein Öl mehr gibt.“ Der Scheich hat Recht. Die Ära der Elektromobilität kommt durch technische Innovation. Und das Premium-Segment ist ein Haupttreiber.

Warum? Weil man sowohl die höheren Einkommen von Premium-Kunden als auch die Forschungs- und Entwicklungskompetenz von Premium-Herstellern braucht, um wegweisende grüne Technologien auf den Markt zu bringen. Oder um es andersherum zu sagen: In einer nur noch von „Tata Nanos“ bestimmten Autowelt, wären wir höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, das technologisch Mach- und Wünschbare auch umzusetzen. Und das gilt für die gesamte Palette von Innovationen: Effizienz, Sicherheit, Design, Fahrleistungen, Komfort und viele weitere Aspekte, deretwegen Autos so viele Menschen faszinieren.

Auch mit unseren künftigen Elektroautos werden wir bei Daimler deshalb den Beweis antreten, dass nachhaltige Mobilität keineswegs Verzicht bedeuten muss. Nehmen Sie unseren SLS AMG E-Cell: super Leistung, 1a Fahrerlebnis, aber null Emissionen. Gleichzeitig führen wir das erste familienfreundliche elektrische Stadtauto ein: die A-Klasse E-Cell. Dahinter verbirgt sich ein echter Fünfsitzer mit batterie-elektrischem Antrieb und einer Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Morgen ist Weltpremiere.
Ein weiterer Pionier der neuen Stadtmobilität ist unser Smart fortwo electric drive. Erst vor kurzem haben wir die zweite Generation eingeführt. Und das ist noch nicht alles, was Smart an Neuerungen zu bieten hat.

Sie alle kennen unser Carsharing-Konzept mit dem Smart fortwo: „car2go“ heißt es – und es läuft bereits in Ulm und in Austin, Texas. Bald werden wir es auf andere Städte ausweiten – die ersten Tests sind vielversprechend. Schon jetzt haben wir 30 000 registrierte „car2go“-Nutzer. Zwei Drittel davon sind nicht älter als 36 Jahre.

Als nächstes werden wir das erste Serienfahrzeug speziell für Carsharing-Projekte einführen: die Smart car2go edition – ausgestattet mit modernster Telematik und einem Solardach. Zusammen mit unserer A-Klasse E-Cell verschafft uns der Smart fortwo electric drive außerdem eine wettbewerbsfähige Position beim größten europäischen Carsharing-Projekt Autolib hier in Paris.

Mit car2go zeigen wir, dass wir im Bereich Carsharing mehr zu bieten haben als andere Hersteller. Und die Verbindung von car2go mit dem Smart fortwo electric drive eröffnet neue Perspektiven für die Zukunft der individuellen Mobilität in Metropolen wie Paris. Doch das ist noch nicht alles. Wir können uns vorstellen, das Businessmodell von Smart zu erweitern, indem wir uns auf unsere Wurzeln besinnen.

Noch bevor Gottlieb Daimler nämlich das Automobil erfand, baute er das erste Motorrad. Zugegeben: Es gibt Unternehmen, die in den letzten 125 Jahren konsequenter an dieser Erfindung weitergearbeitet haben als unseres… Trotzdem habe ich keinen Zweifel, dass wir mit Smart auch das Zweirad durch Elektrifizierung auf eine neue Evolutionsstufe heben können. Es ist attraktiv für junge Leute, es erweitert unser Portfolio in Sachen E-Mobilität und es integriert Zweiräder in neue Sharing-Konzepte. Kurz und gut: Wir haben große Pläne für unsere kleine Marke. Morgen mehr dazu.

Richtig ist allerdings auch, dass grundlegende Veränderungen - wie bei vielen Revolutionen - auch in unserer Branche nicht über Nacht kommen. Deshalb machen wir auch bei der Optimierung effizienter Verbrennungsmotoren weiter konsequent unsere Hausaufgaben. Schon seit Ende 2009 liegen die CO2-Emissionen unserer Fahrzeugflotte bei 160 g/km - und bis 2012 wollen wir sie in Europa sogar auf unter 140 g/km senken. Im Vergleich zum Jahr 1995 entspricht das einer Verringerung um 40 Prozent. Erreichen werden wir dieses Ziel mit Hilfe eines ganzen Bündels von Technologien, darunter optimierte Verbrennungsmotoren wie unsere Blue Direct V6 -und V8-Aggregate in der S- und CL-Klasse, unsere neuen Downsizing-Konzepte bei Turboladern,unser neues Sieben-Gang-Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus sowie zusätzliche Blue Effciency-Maßnahmen, wie die Eco Start-Stopp-Funktion. Allein in den nächsten zwölf Monaten kommen 50 Modelle mit Start-Stopp-Funktion auf den Markt. Das gesamte Paket bietet beispielsweise unser neuer CLS, der künftig schon ab einem CO2- Ausstoß von 134 g/km zu haben ist. Damit werden „Faszination und Verantwortung“ zur Realität.

Und auch mit der S-Klasse machen wir einen weiteren Schritt nach vorn. Wie Sie wissen, verkörpert die „S-Klasse“ seit jeher die Spitze des Automobilbaus – und das gilt ab sofort auch beim Thema Energie-Effizienz: Der neue S 250 CDI Blue Efficiency ist das erste Fünf-Liter-Auto im Luxussegment - er kommt mit nur 5,7 Litern auf 100 Kilometer aus. Außerdem ist er das erste Fahrzeug seiner Klasse mit weniger als 150 Gramm CO2-Emissionen (149 g/km). Das macht ihm zum weltweiten CO2-Champion im Luxussegment. Ein Quantensprung in Sachen Effizienz.
Nehmen Sie zum Vergleich den 6,3 Liter 300 SEL aus dem Jahr 1968: Der hatte dreimal so viel Hubraum und verbrauchte auch dreimal so viel Kraftstoff wie der S 250 des Jahres 2010. Das Drehmoment beider Fahrzeuge jedoch ist genau dasselbe: 500 Newtonmeter für reines Fahrvergnügen.

Wir behaupten also nicht nur, dass Umweltfreundlichkeit auch ohne Verzicht möglich ist - wir beweisen es. Ob Verbrennungsmotoren, Hybrid- oder vollelektrische Fahrzeuge, der Erfinder des Automobils hat einmal mehr die Nase vorn.

Nachhaltiger Erfolg erfordert aber auch, dass wir auch unserem Erbe als ehrbare Geschäftsleute treu bleiben. Für Daimler ist deshalb Integrität, was Artikel 1 der Menschenrechtserklärung für die Vereinten Nationen ist: die Grundlage, auf der alles andere aufbaut. Deshalb haben wir gestern angekündigt, dass Daimler als erster Automobilhersteller überhaupt ein eigenes Vorstands-Ressort für „Integrität und Recht“ schaffen wird.
Erinnern Sie sich, was ich zu Beginn gesagt habe? Nur Daimler verfügt in allen Bereichen über die notwendigen Voraussetzungen, um einer Stadt wie Paris die volle Bandbreite der nachhaltigen Mobilität zu bieten. Und da wir nun schon mal in einem Kino sind, möchten wir Ihnen auch einen filmischen Eindruck vermitteln, wie das konkret aussehen könnte. (Nach einer kurzen Filmeinspielung mit 3D-Filmen mit Fahrzeugen) Was wir gerade gesehen haben, ist längst keine Utopie mehr. Es ist bei Daimler Realität. Alle Fahrzeuge, die Sie im Film gesehen, haben wir bereits auf der Straße.

Meine Damen und Herren,
was ist nun das Fazit nach den ersten 125 Jahren des Automobils?
Ohne Zweifel wurde das Automobil nicht zu dem Zweck erfunden, „die Welt zu verändern“. Aber da es den Zweck, zu dem es erfunden wurde - nämlich Menschen individuell mobil zu machen – so konkurrenzlos gut erfüllt, hat seine nahezu milliardenfache Verbreitung die Welt sehr wohl verändert. Und das dürfte sich auch in den nächsten 125 Jahren fortsetzen.

Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, dass praktischer Nutzen und emotionale Faszination des Autos nahezu keine politischen, nationalen oder kulturellen Grenzen kennen. So hat das Automobil Europa und Nordamerika im 20. Jahrhundert erobert - und nun, im 21. Jahrhundert, setzt es seinen Triumphzug in China, Indien, Russland und anderen Schwellenländern fort. Die zweite automobile Revolution ist also in vollem Gang – und sie wird genau wie die erste dazu beitragen, mehr Menschen „aus dem Schlamm“ zu holen,die allgemeine soziale und ökonomische Entwicklung voranzutreiben,
und vielen Einzelpersonen, aber auch ganzen Gesellschaften eine bessere Ausschöpfung ihres Potenzials zu ermöglichen.

Auch die zweite automobile Revolution wird friedlich sein; sie wird die Welt weiter verändern. Am Ende wird es mehr liberté und égalité durch é-mobilité geben. Und es ist der Anspruch von Daimler, auf diesem Weg die Avantgarde zu sein.

Herzlichen Dank … und “vive la Révolution!” (ampnet)

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Dieter Zetsche.

Dieter Zetsche.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann

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