Die seit Mitternacht geltenden EU-Strafzölle auf importierte Elektroautos aus China werden die ohnehin schleppende Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen weiter schwächen, befürchtet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Zugleich erhöhe sich die Gefahr eines schädlichen Handelskonflikts.
Leidtragende seien insbesondere Autokäufer, denn die Elektrofahrzeuge aus China würden jetzt deutlich teurer werden. „Zugleich nimmt der Druck auf die europäischen Hersteller ab, preisgünstigere E-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen“, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. Dazu komme dann noch, dass ab nächstem Jahr die CO2-Bepreisung um 10 Euro pro Tonne erhöht wird. Die daraus resultierenden Mehreinnahmen von rund 1,5 Milliarden Euro sollten nach Auffassung des ZDK zur Unterstützung der schwächelnden Automobilwirtschaft und damit auch zur Finanzierung des Hochlaufs der Elektromobilität verwendet werden.
„Angesichts dieser jüngsten Eskalation ist es gerade jetzt unausweichlich, den Hochlauf der Elektromobilität zu stärken“, betont Peckruhn. „Zu den möglichen Maßnahmen aus Sicht des ZDK, das Elektroauto für Kundinnen und Kunden preislich attraktiver zu machen, gehören beispielsweise eine Senkung des Strompreises für Ladestrom und monetäre Anreize wie zum Beispiel eine temporäre Mehrwertsteuersenkung für Fahrzeuge unter 50.000 Euro.“
In diesem Zusammenhang ist es aus Sicht des ZDK unverständlich, warum das gestrige Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit Wirtschaftsvertretern und Gewerkschaften zur Diskussion von Maßnahmen zur Belebung der deutschen Industrie ohne konkrete Vereinbarungen geblieben ist. (aum)
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