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Ratgeber: Vollelektrisch in den Urlaub fahren

Elektroautos nehmen zu und bewähren sich für viele Menschen im Alltag. Aber wie sieht es mit einer längeren Urlaubsreise aus? Die oft relativ geringe Reichweite und die Suche nach Ladestationen sowie die nötigen Pausen werden als Hemmnisse wahrgenommen. Mit etwas Planung sollte auch mit einem batteriebetriebenen Fahrzeug die Fahrt in die Ferien ohne große Probleme möglich sein, meint die Gesellschaft für Technische Überwachung.

Anhand eines Beispiels – eine Fahrt mit einem Elektroauto der Kompaktklasse von der Mitte Deutschlands aus an die Nordseeküste – gibt die GTÜ ein paar Tipps. Vor der Abfahrt hilft ein wenig Mathematik. Die Reichweite des Beispielautos beträgt 400 Kilometer bei optimalen Bedingungen und die Strecke ist rund 600 Kilometer lang. Zur Sicherheit werden 15 Prozent Reichweite für Mehrgewicht (Gepäck), laufende Klimaanlage, Staus und Umwege abgezogen. Das Ergebnis: Mit einer Vollladung unterwegs oder zwei Teilladungen sollte das Urlaubsdomizil ohne Reichweitenangst erreicht werden.

Während im Alltag oft die heimische Wallbox die Fahrbatterie mit Strom versorgt, kommt er während der Reise und am Urlaubsort aus öffentlichen Ladestationen – es sei denn, das Hotel bietet Wallboxen an. Wer einen Ladepunkt mit Wechselstrom (AC) ansteuert, der sollte daran denken, sein Kabel im Auto mitzuführen. Stationen mit Gleichstrom haben hingegen fest installierte Kabel mit CCS-Stecker.

Das öffentlich zugängliche Ladenetz in Europa wächst. In Deutschland gab es laut GTÜ im März mehr als 70.000 Normal- und über 13.500 Schnellladepunkte. Dennoch lohnt es sich, bereits vor der Fahrt die Ladepausen zu planen. Auch die Lademöglichkeiten am Urlaubsort können bei der Gelegenheit vorab recherchiert werden. Sowohl bei der Vorbereitung als auch unterwegs sollten verschiedene Informationsquellen genutzt werden, rät die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation. Das Bordsystem des Fahrzeugs lotst zwar direkt zu einer ausgewählten Ladestation, oft sind Apps von Ladestromanbietern aber noch aktueller und nennen weitere Ladepunkte.

Wer im Alltag vor allem Kurzstrecken fährt, wird seinen Akku selten komplett vollladen. 80 Prozent Ladung sind ein guter Richtwert, um die Batterie zu schonen und den Ladestrom effizient auszunutzen, denn danach nimmt die Ladegeschwindigkeit ab. Direkt vor einer längeren Fahrt dürfen es aber ruhig 100 Prozent sein.

Vor allem bei der Anfahrt zum Urlaubsort oder auf der Heimreise lohnt sich die Schnellladung an einer Gleichstrom-Ladesäule beim Zwischenstopp. Das geht viel zügiger als mit Wechselstrom, kostet allerdings auch mehr. Viele Stationen befinden sich an Autobahnraststätten oder großen Supermärkten nahe der Autobahn. In der Urlaubsregion selbst kann der Wagen dann auch an einer AC-Ladestation stoppen, wenn ohnehin ein Bummel durch eine Stadt oder eine Wanderung in die nähere Umgebung anstehen. (aum)

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Mit etwas vorheriger Planung lässt sich auch mit Elektroauto entspannt in den Urlaub fahren.

Mit etwas vorheriger Planung lässt sich auch mit Elektroauto entspannt in den Urlaub fahren.

Foto: Autoren-Union Mobilität/GTÜ

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